Aktuelles aus dem Projekt

Die Natur ruft – wir kommen!

Seit Juli erkundet ein von TenneT beauftragtes Umwelt-Team den Planungskorridor in den Landkreisen Nienburg (Weser) und Peine sowie in der Region Hannover. Das Ziel: so viele Erkenntnisse zu Flora und Fauna wie möglich für das anstehende Planfeststellungverfahren gewinnen.

Man stelle sich vor: Es ist 4 Uhr morgens, der Regen prasselt unaufhörlich, und während die meisten Menschen noch tief und fest schlafen, macht sich unser Team aus Umweltexpertinnen und -experten auf den Weg. Ihr Ziel? Die Natur im Planungskorridor des Leitungsprojekts Landesbergen Mehrum/Nord zu erfassen und zu kartieren. Klingt abenteuerlich? Ist es mitunter auch!

Rückblick

Kartierungsarbeiten 2022/2023

Bereits zwischen April 2022 und März 2023 war unser Umweltplanungs-Team über 2.000 Stunden im Einsatz, um Biotope und Nutzungstypen zu erfassen seinerzeit zur Vorbereitung des Raumordnungsverfahrens. Dabei konnten auch seltene Arten wie der Weißstorch, Ortolan, Rohrweide und Bekassine nachgewiesen werden.

Der Sommer 2024 verabschiedet sich, der Herbst wirft seine Schatten voraus. Für das Team der Arbeitsgemeinschaft Umwelt Landesbergen – Mehrum/Nord bedeutet das perspektivisch: vermutlich weniger Sonne, dafür mehr eisige Kälte. Denn das Sammeln wertvoller Daten ist nicht unbedingt ein Spaziergang im Park. Seit Juli sind die Fachleute vom Büro Institut für Umweltplanung Dr. Kübler GmbH, von Bosch & Partner GmbH sowie der Planungsgruppe Grün GmbH für ihre Kartierungsarbeiten unterwegs – und das auch mitten in der Nacht, im Morgengrauen, bei Wind und Regen.

Fledermäuse, Brutvögel und Co. richten sich schlicht nicht nach Bürozeiten oder dem Wetterbericht. Um ein umfassendes Bild der Biodiversität im Planungskorridor zu erhalten, müssen die Expertinnen und Experten also geduldig und flexibel sein. Und sie müssen nah ran an ihre Untersuchungsgegenstände. Das heißt konkret, das Umweltplanungs-Team wird vor Ort Grundstücke betreten und Wege nutzen, um seine Untersuchungen durchführen zu können. Die entsprechenden Begehungen kündigen wir wie bisher mittels ortsüblicher Bekanntmachung in den betroffenen Gemeinden an. Natürlich entstehen durch die Kartierungen keine Flurschäden oder Ähnliches. Schließlich gilt es ja, Flora und Fauna behutsam zu beobachten, nicht aufzuschrecken (oder gar zu zerstören).   

Bliebe noch die Frage nach dem Hintergrund des ganzen Aufwands. Die Antwort ist recht einfach: Die detaillierten Untersuchungen sind der Schlüssel für ein umweltverträgliches Planfeststellungsverfahren. Sie helfen dabei, die Bedeutung der Lebensräume für den Naturhaushalt und den Artenschutz einzuschätzen. So stellen wir sicher, dass der Ersatzneubau der 380-kV-Leitung bestmöglich in Einklang mit der Natur steht.

Konkrete Kartierungsansätze

Im Rahmen der aktuellen Kartierung kommen zwei wesentliche Verfahren zum Einsatz: die Biotopkartierung und die faunistische Übersichtsbegehung.

1

Biotopkartierung

Im Rahmen der Biotopkartierung erfolgt eine visuelle Erfassung von Biotop- und Nutzungstypen sowie einzelnen Pflanzenarten. Diese wird zu Fuß oder von Wegen aus durchgeführt, wobei auch ein Fernglas zum Einsatz kommen kann.

2

Faunistische Übersichtsbegehung

Die faunistische Übersichtsbegehung hat das Ziel, Potenzialflächen für Fledermäuse, Amphibien und Reptilien zu ermitteln. Hierbei werden die Flächen ebenfalls zu Fuß begangen und visuell auf ihre Bedeutung hin eingeschätzt. Um gezielt geeignete Lebensräume ansprechen zu können, ist es teilweise erforderlich, öffentliche, forst- und landwirtschaftliche Wege zu verlassen. Diese Vorarbeiten sind wichtig, um im Jahr 2025 eine detaillierte Erfassung des Art-Inventars durchführen zu können.


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