Aktuelles aus dem Projekt

Was kreucht und fleucht denn da?

Seit einem Jahr kartiert und dokumentiert unser Umweltplanungs-Team Flora und Fauna im Untersuchungsraum des Projekts Landesbergen – Mehrum/Nord. Nun stehen die Arbeiten vor dem Abschluss.

Ab und an ist der Job durchaus mühsam! Denn Witterung, Tiere und Pflanzen nehmen selten Rücksicht auf den menschlichen Biorhythmus und die individuelle Temperatur-Komfortzone. Heißt: Will man beispielsweise etwas über das Vorkommen von Fledermäusen vor Ort erfahren, ist eine Abend- oder Nachtschicht unumgänglich. Die Beurteilung von Baumhöhen und Waldstruktur ist ohne Laub, also im Winter, leichter. Und Brutvögel brüten – unabhängig davon, ob es in Strömen regnet oder stürmt. Aber als Profis auf diesem Gebiet sind Stefan Faßbender und sein Team vom Institut für Umweltplanung Dr. Kübler GmbH verschiedenste widrigen Bedingungen gewohnt.       

Unterschiedliche Bedingungen im Jahresverlauf

Vor gut einem Jahr, am 1. April 2022, begann die Kartierung des Untersuchungsraums der Leitung Landesbergen – Mehrum/Nord, in wenigen Tagen sind die Arbeiten nun abgeschlossen. Dieser lange Zeitraum ist zwingend notwendig, denn für eine umfassende Beurteilung der Gegebenheiten vor Ort muss man im Jahreszyklus denken. Die Aktivitätszeiten der Tier- und Pflanzenwelt unterscheiden sich – nur über ca. zwölf Monate hinweg lässt sich ein realistisches Bild erzeugen, aus dem sich mögliche Folgen durch den Ersatzneubau herauslesen lassen. Zunächst wurden die Biotop- und Nutzungstypen zwischen April und Oktober 2022 kartiert, die Brutvögel zwischen April und Juli 2022 und Eulen im März 2023. Den Abschluss bilden seit Ende August 2022 die Rast- und Gastvögel. Die Arbeiten laufen nach bestimmten Standards ab, z.B. Methodenstandards zur Erfassung der Brutvögel Deutschlands oder Kartierschlüssel für Biotoptypen in Niedersachsen.

Auch kleinere Überraschungen gibt es ab und an

Insgesamt war das Umweltplanungs-Team mehr als 2.000 Stunden für die Biotop- und Nutzungstypenkartierung vor Ort. Zusätzlich wurden für die Rast- und Gastvogelkartierung 21 Begehungen je Probefläche (12 Stück) durchgeführt. Das entspricht nochmal über 750 Stunden! Dabei gab es viel zu beobachten und auch was zum Staunen: So konnten unsere Kartierer zum Beispiel den Ortolan nachweisen. Dieser kleine Brutvogel, auch Gartenammer genannt, kommt in Niedersachsen nur noch selten vor. Zudem gibt es Nachweise vom Weißstorch, der Rohrweihe und der Bekassine im Untersuchungsraum.

Alle Erkenntnisse werden ausführlich dokumentiert

Ein verträglicher Korridor für Mensch, Tier und Natur

Die Ergebnisse dieser Kartierungen fließen unmittelbar in die Planung einer umweltverträglichen Trassenplanung mit ein. Außerdem helfen uns die Daten, wirksame Kompensationsmaßnahmen zu gestalten. Denn bei allen TenneT-Projekten hat der Schutz von Mensch, Tier und Natur oberste Priorität.


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